Die nächste Generation des Hochleistungsrelais - Finder baut Relais-Portfolio aus

Dass zunehmend Relais gefragt sind, die hohe Lasten schalten können, ist unumstritten. Finder hat ein solches nahezu universell einsatzbares Print-Relais entwickelt und bedient damit einen großen, teils schnell wachsenden Markt.

Ob Photovoltaikanlagen, Batterieladegeräte, Stromgeneratoren, Pumpensteuerungen, Wechselrichter, Aufzüge oder Elektroladestationen – all diese Applikationen erfordern Leistungsrelais. Ende letzten Jahres hat Finder daher die Relais-Serie 68 auf den Markt gebracht, die einen neuen Maßstab bei Leiterplattenrelais setzen soll. Auch wenn die Aufgabe einfach klingt – nämlich hohe Lasten zuverlässig zu schalten –, steckt viel Know-how in den Bauelementen. Es gibt zwei Varianten: Die erste Variante bietet auf einer Größe von 52,2 × 52,5 × 57,5 mm3 (nahezu Würfelform) 2 × 100 A Schaltleistung. Die zweite Variante bietet bei gleicher Größe 4 × 40 A Schaltleistung sowie einen zwangsgeführten Rückmeldekontakt mit 2 A. »Es handelt sich um die logische Weiterentwicklung unserer Serie 67«, erklärt Philipp Lazic, Leiter Marketing und Kommunikation von Finder.

Mit den beiden Varianten hat das Unternehmen auf Anfragen vom Markt reagiert, um einen wachsenden Bedarf zu erfüllen. Das heißt, die Entwicklung folgt dem Trend, bei gleicher Baugröße immer mehr Leistung zu integrieren. Das führt dazu, dass das bewährte elektromechanische Relais technologisch weiter ausgereizt werden muss, bis an die Grenzen des physikalisch Machbaren. Mit der Serie 68 ist es Finder gelungen, ein solches Leistungsrelais zu entwickeln, welches für künftige Anforderungen noch Leistungsreserven bietet. Es zeichnet sich unter anderem durch weniger Eigenverbrauch aus und hat eine geringere Wärmeabgabe. Eine typische Anwendung sind z. B. Wechselrichtiger in Photovoltaik-Anlagen. Hier schaltet das Relais hohe Lasten auch dann noch zuverlässig, wenn diese z. B. in Höhenlagen installiert werden. Hintergrund: Elektrische Installationen müssen oberhalb von 2000 Metern über dem Meer besondere Anforderungen hinsichtlich der Isolation erfüllen – ein Kriterium, das bei PV-Komponenten immer wichtiger wird.

Die neue Relais-Serie bietet Vorteile nicht nur in Photovoltaik-Applikationen oder Anwendungen der Elektromobilität, sondern auch den gängigen Relais-Aufgaben in Aufzügen, Lastkränen oder Stromtrassen. »Im Grunde lässt sich das Relais überall dort einsetzen, wo hohe Lasten zu schalten sind«, erklärt Philipp Lazic. »Daher sprechen wir auch von einem Universal-Relais, mit dem wir einen sehr breiten Markt adressieren wollen.« Dank vieler Zertifizierungen erfüllt die Relais-Serie wichtige Normen und Sicherheitsvorgaben, sodass der Einsatz in unterschiedlichen Märkten problemlos möglich ist.

Und das sind die technischen Daten: Die Nennspannung des Relais beträgt 400 V AC bis maximal 690 V AC. Gemäß VDE 0126-1-1, EN 62109 und der EN 62109-2 beträgt die Kontaktöffnung mindestens 3,6 mm. Die elektrische Lebensdauer bei einer Schaltlastkategorie AC7a beläuft sich auf 30.000 Schaltspiele. Die Spulen haben eine Halteleistung von 700 mW und sind somit hochsensitiv für ihre Leistungsklasse und Bauform. Die Isolierung zwischen Spule und Kontakten ist verstärkt, das Kontaktmaterial cadmiumfrei.

Lieferzeiten und Produktionssicherheit?

Anders als viele Wettbewerber fertigt Finder seine Relais zu 100 Prozent in Europa und ist dadurch in der Lage, die Lieferzeiten weitestgehend gering zu halten. »In Zeiten hoher Nachfrage kommt uns diese europäische Strategie aktuell zugute«, erklärt Phillip Lazic. Dank Ausbau der Fertigungskapazitäten und einer hohen Lagerhaltung ist es dem Unternehmen gelungen, auf die steigenden Bedarfe am Relais-Markt schnell zu reagieren. Eine Abschwächung des Geschäfts im zweiten Halbjahr 2022 erwartet Phillip Lazic nicht, da die hohe Nachfrage nach Relais ungebrochen ist und Finder viele Märkte bedient, die regelrecht boomen.

Unsicherheiten am Markt wegen Gas und Energie?

Von den Unsicherheit am Markt, die sich aktuell durch die Gas- bzw. Energiekrise ergeben, ist Finder weniger betroffen als andere produzierende Unternehmen in Europa. 70 Prozent des gesamten Energiebedarfs für die Produktion kommen aus eigener Herstellung. Neben großer Photovoltaik-Flächen hat das Unternehmen auch Zugriff auf ein eigenes Wasserkraftwerk, wodurch man die Stabilität der Produktionsprozesse absichern kann.